Findorf stellt sich vor

Findorf liegt am ca. 16 km langen Oste-Hamme-Kanal. Der Kanal wurde unter der Leitung des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff in den Jahren 1769 bis 1790 im Zuge der Moorkolonisation gebaut. Er verbindet die Oste mit der Hamme und dient zum einen der Entwässerung der Moore, zum anderen war er aber in früherer Zeit für die Moorbauern eine wichtige Verkehrsstraße. Auf diesem Kanal fuhren die so genannten Halbhuntschiffe der Moorbauern mit Torf und landwirtschaftlichen Erzeugnissen beladen von Findorf nach Findorff (Torfhafen in Bremen-Findorff) Etwa drei Kilometer rechts und links vom südlichen Teil des Oste-Hamme-Kanals zieht sich die kleine Ortschaft Findorf entlang, die aus den ehemals selbständigen Gemeinden Findorf (1781 mit 19 Stellen zu je 60 Morgen = 15 ha) und Kolheim (1781 mit 15 Stellen zu je 50 Morgen = 12,5 ha) am 1.April 1929 entstanden ist. Gerade in diesen beiden Moorkolonien zeigte es sich anfangs, dass das Zusammenleben der Kolonisten nicht ganz einfach war, da jeder aus seinen verschiedenen Herkunftsorten auch verschiedene Gebräuche mitbrachte, die zunächst zu erheblichen Auseinandersetzungen führten. Erst durch die gemeinsame Arbeit und die gemeinsam zu erduldenden Nöte wuchs man zusammen. 1830 wurde Findorf durch die Ausweisung von so genannten „Beibauernstellen“ in Oberfindorf erweitert. Die Kinder gingen bis Ende des 18. Jh. in die Sonntagsschule des Kirchortes Gnarrenburg, bevor Lehrer Otto Blanken in angemieteten Räumen vor Ort Schule halten konnte. 1929 wurden beide bis dahin selbständigen Gemeinden zusammengelegt. Findorf hatte am 01.08.2022 insgesamt 330 Einwohner.